substitutionale Produktionsfunktion

substitutionale Produktionsfunktion
Begriff der Produktions- und Kostentheorie,  Produktionsfunktion mit einem nicht fest vorgegebenen Einsatzverhältnis der Produktionsfaktoren (Faktorintensität). Es werden ein oder mehrere Faktoren konstant gehalten und mindestens zwei Faktoren variiert, um den gleichen Ertrag oder Ertragsveränderungen zu erzielen. Die ökonomisch günstigste Faktorkombination liegt vor, wenn das Verhältnis der Grenzproduktivitäten der Faktoren dem Faktorpreisverhältnis entspricht ( Minimalkostenkombination). Die partiellen Faktorproduktivitäten und die Faktorkoeffizienten sind variabel.
- 1. Mikroökonomische s.P. (einzelbetriebliche Betrachtungsweise): Die Substitution der Faktoren kann begrenzt (periphere Substitution, begrenzte Substitution) oder vollständig (alternative Substitution, vollständige Substitution) erfolgen. Bei Variation eines Faktors und Konstanz wenigstens eines anderen Faktors kann der Grenzbetrag der Faktorveränderung entsprechend dem  Ertragsgesetz ermittelt werden; dieses Gesetz stand in der ältesten Theorie (Turgot, Thünen) im Vordergrund der Betrachtung.
- Bei Variation aller Faktoren ergibt sich das Niveaugrenzprodukt, wobei je nach  Homogenität der Funktion eine konstante, zunehmende oder abnehmende Niveaugrenzproduktivität vorliegt. Wenn eine Vermehrung aller Faktoren die Ausbringung um λs erhöht, ist die Funktion homogen vom Grade s, s = 1 bedeutet konstante, s \<\< 1 abnehmende, s > 1 zunehmende Niveaugrenzproduktivität.
- 2. Makroökonomische s.P.: Werden für einzelne Industrien und für ganze Volkswirtschaften aufgestellt. Der Output wird als homogenes Produkt definiert, wobei das Problem der Realgüterzusammenfassung durch Verwendung der Wertschöpfung näherungsweise gelöst wird. Die bisher verwendeten makroökonomischen s.P. gehen von peripherer Substitution und, sofern technischer Fortschritt nicht berücksichtigt wird, von linearer Homogenität aus. Die bekanntesten Funktionen sind die  Cobb-Douglas-Funktion und die  CES-Funktion, die abnehmende Ertragszuwächse ( Ertragsgesetz) aufweisen. Technischer Fortschritt kann in diese Produktionsfunktion arbeitssparend, kapitalsparend oder neutral eingebracht werden, was zu unterschiedlichen Wachstumspfaden führt.

Lexikon der Economics. 2013.

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